Gütesiegel verstehen: wie man die besten französischen Produkte auswählt

Von Vicki Denig

Du möchtest dir die besten französischen Lebensmittel und Getränke nach Hause holen? Dann musst du dir nur die vier nachstehenden Ursprungsbezeichnungen für Qualität ansehen, mit denen du den authentischen Geschmack Frankreichs auch auf deinen Teller holen kannst – da sind Qualität und Ursprung garantiert!  

Labels

In der Europäischen Union spielen Gütesiegel eine wichtige Rolle – vor allem, wenn es um Lebensmittel- und Weinprodukte geht. Doch was bedeuten diese Siegel tatsächlich, und wie kannst du sie erkennen? Finden wir es heraus! Unser Team von Taste France hat die vier gängigsten Siegel auf französischen Lebensmittel und Weinprodukten und alle wichtigen Informationen zu deren Qualität und geografischen Vorgaben (mit spezifischen Beispielen) für dich zusammen getragen. Erfahre unten mehr über die Unterschiede zwischen AOP, IGP, Bio und Label Rouge.  

 

AOP – geschützte Ursprungsbezeichnung (auf Französisch: „Appellation d'Origine Protégée“) 

Bei der geschützten Ursprungsbezeichnung (APO) handelt es sich um ein Zertifizierung, die in der Europäischen Union verwendet wird, um die Qualität eines Produkts zu garantieren und es mit einem bestimmten Ursprungsort zu verbinden. Neben der Qualitätsgarantie bestätigt AOP außerdem, dass das vorliegende Produkt innerhalb einer geographischen Region hergestellt und zubereitet wurde, zumeist mit den traditionellen Verfahren und Inhaltsstoffen dieser Region.  

 

Beispiele: 

🍷 Pouilly-Fumé AOP – Der Wein „Pouilly-Fumé AOP“ wird ausschließlich aus Sauvignon Blanc hergestellt, der in der Nivernais-Region des Loiretals, speziell in der Region Pouilly-sur-Loire, angebaut wird. Die dortigen Böden bestehen aus einer einzigartigen Mischung aus Silex und Kalkstein, die zu dem unverwechselbaren Charakter des Weins beiträgt. Pouilly-Fumé bietet im Vergleich zu anderen strengeren AOP wie den Grand Cru aus Burgund etwas mehr Flexibilität in Bezug auf Erträge und Gärungsprozess. Beeindruckend ist hier, dass der Pouilly-Fumé seinen AOP-Status bereits seit 1937 besitzt. 

 

🧀 Brie de Meaux AOP – Der „Brie de Meaux AOP“ besteht ausschließlich aus der Milch von Kühen, die in dem festgelegten Produktionsgebiet aufgezogen wurden. Neben den spezifischen rohen Inhaltsstoffen muss der Käse außerdem mit präzisen Verfahren hergestellt werden, wie u. a. die Formung mit der Hand mit Hilfe einer „Brie-Schaufel“. Anschließend wird er gesalzen, mit Penicillium-Schimmel geformt und für 4 bis 8 Wochen gereift, bevor er verkauft wird.  

 

IGP – geschützte geografische Angabe (auf Französisch: „Indication geographique protégée“) 

Genau wie AOP konzentriert sich das IGP-Siegel – das ebenfalls in der Europäischen Union verwendet wird – auf die Qualität und die geographische Spezifität, bietet jedoch etwas mehr Flexibilität in Bezug auf die Herstellungs- und Zubereitungsverfahren. Während für den AOP-Status alle Stufen der Herstellung, Verarbeitung und Zubereitung innerhalb einer vorgegebenen Region stattfinden müssen, muss für den IGP-Status nur einer dieser Schritte durchgeführt werden. Trotz ihrer größeren Reichweite garantieren IGP-Produkte dennoch eine starke Verbindung zum Produktursprung und zeugen sicherlich von einem gewissen Qualitätsniveau.  

 

Beispiele: 

🧂 Fleur de sel de Guérande IGP – Das „Fleur de sel de Guérande IGP“ ist ein Salz, das behutsam in den Sumpfgebieten der Halbinsel Guérande im Westen Frankreichs geerntet wurde. Die Lehmbecken (Oeillets) in den Sumpfgebieten werden von örtlichen Familienbetrieben mit regionalen Verfahren betrieben. Das Meerwasser wird von ihnen in die Becken geleitet, wo es auf natürliche Weise verdunstet. Anschließend wird das Salz konzentriert und beginnt, zu kristallisieren, bevor es sorgsam geerntet und abgeschöpft wird.  

 

🧀 Emmental de Savoie IGP – Der „Emmental de Savoie IGP“ macht gerade einmal 1 % des Emmental-Käse aus und wird von nur drei regionalen Käsekellern hergestellt, die vor Ort als Fruitières bezeichnet werden. Dieser spezielle Käse besteht aus Rohmilch von Kühen, insbesondere von Abondance-, Montbéliarde- und Tarentaise-Kühen, die im Winter ausschließlich das Heu aus der Region fressen. Die Milch wird innerhalb von 48 Stunden nach dem Melken verarbeitet, mit Lab gemischt und zu Käsebruch erhitzt. Der Käsebruch wird dann mit einer besonderen Käseharfe entfernt, verrührt, erhitzt und in Formen überführt. Anschließend wird er sechs Wochen in Lake gegeben und reift dann für weitere 75 bis 100 Tage. 

 

Bioanbau 

Das sehr bekannte Siegel für den Bioanbau, das in der gesamten Europäischen Union verwendet wird, gewährleistet, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie u. a. Lebensmittel und Wein, in Bezug auf den Umwelt- und Tierschutz gemäß spezifischen Standards hergestellt und verarbeitet wurden. Diese Vorgaben bestehen aus strengen Regeln zur Freilandhaltung von Tieren und Nutztieren, und geben vor, dass auf Weinbergen, Obstplantagen und in landwirtschaftlichen Betrieben auf schädliche Pestizide und Herbizide verzichtet werden muss. Für das Bioetikett müssen außerdem 95 % der im Endprodukt verwendeten Inhaltsstoffe aus dem Bioanbau stammen, wobei die restlichen 5 % strengen Bedienungen unterliegen.  

 

Beispiel: 

🍾 Flaschenetiketten für Wein – Einer der einfachsten Wege, um zu identifizieren, ob es sich um einen Biowein handelt, ist, einen Blick auf das Etikett auf der Flaschenrückseite zu werfen. Wenn du das bekannte grüne Logo siehst, weißt du, dass der Wein aus dem Bioanbau stammt und mit entsprechenden Produktionsverfahren hergestellt wurde.  

 

Label Rouge 

Im Gegensatz zu den drei zuvor genannten Qualitätssiegeln, die in der gesamten Europäischen Union verwendet werden, ist das „Label Rouge“ ein für Frankreich spezifisches Siegel, das die hervorragende Qualität von unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Erzeugnissen garantiert. Obwohl es am häufigsten für Geflügel verwendet wird, wird das Qualitätssiegel auch für andere Fleischsorten und Kräuter genutzt, und bedeutet eine hervorragendere Qualität und einen besseren Geschmack als dies bei Standardprodukten der Fall ist. Für das „Label Rouge“ wird außerdem eine spezifische Rückverfolgbarkeit eines Produkts, von der Produktion bis hin zum Vertrieb und darüber hinaus, verlangt.  

 

Beispiele: 

🌿 Herbes de Provence Label Rouge – Diese Kräuter der Provence haben dieses Siegel im Jahr 2003 erhalten. Für diese einzigartige Kräutermischung bestehen also schon seit zwei Jahrzehnten Qualitätsmaßstäbe. Das Siegel gibt dabei an, dass die „Herbes de Provence“ eine genaue Zusammensetzung mit 27 % Rosmarin, 27 % Bohnenkraut, 27 % Oregano und 19 % Thymian, weiterhin eine grüne Farbe und einen Mindestanteil an essentiellen Ölen besitzen müssen.  

 

🐚 Jakobsmuscheln aus der Normandie mit dem Label Rouge – Das „Label Rouge“ gibt an, dass die Jakobsmuscheln aus der Normandie natürlich von der normannischen Küste stammen müssen, und aufgrund ihrer Form, die durch eine gebogene untere und eine flache obere Schalenklappe charakterisiert sind, identifiziert werden können. Die Schale der Jakobsmuscheln aus der Normandie ist ebenfalls einzigartig, da sie groß (ca. 12,5 cm) ist und eine Nuss und einen Rogen zusammen mit der Jakobsmuschel im Inneren besitzt.  

 

 

Wenn das nächste Mal französische Produkte auf deiner Einkaufsliste stehen, halte deine Augen offen nach den APO-, IGP-, Bio- und/oder Label Rouge-Logos, damit die Qualität und die Authentizität der Produkte gewährleistet ist. Hinweis: Bei Wein und Spirituosen sind die Logos vielleicht nicht immer sichtbar auf den Etiketten. Suche dann einfach nach den Bezeichnungen „Appellation d'origine protégée“ oder „Indication géographique protégée“, damit du dir der Qualität des Produkts sicher sein kannst.  

 

👉 Um mehr über die Etiketten und Ursprünge von französischen Produkte zu erfahren, besuche unsere Website auf https://www.tastefrance.com/about-french-products  

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