Das Épi, echt französisch – Frankreich im Rheinland

Von Tanja Farwick

Es geht doch nichts über köstliche Versuchungen, denen man in regelmäßigen Abständen nachgeben sollte. Der Biss in ein knusprig blättriges Croissant, dazu ein Café au lait, der seinesgleichen sucht, und schon begibt man sich in eine andere Genusswelt und kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

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Vor der prall gefüllten Auslage des épi stehend, fällt einem die Entscheidung schwer. Ob cremige Mille Feuilles, ein Schokoladen Eclair, Macarons, Canele, Tartelettes aux citron, Baguettes, Pain aux Raisins, feine Broichette à tête oder eine Quiche Lorraine, beim Anblick dieser Kunstwerke möchte man sich direkt durch das komplette Sortiment probieren. Außerdem wird deutlich, mit welcher Liebe zum Detail hier gearbeitet wird und auch die Beratung des geschulten Personals macht den entscheidenden Unterschied.

Épi ist das französische Wort für Ähre und wenn man denkt, Mehl ist gleich Mehl, liegt man da laut Heinz-Peter Otten gehörig falsch. Das Mehl für Backwaren wie Baguettes, Goutte, Bateau und Apero‘s der insgesamt acht Filialen trägt nämlich das „Label Rouge“, ein Gütesiegel für hochwertige Lebensmittel in Frankreich und eine Besonderheit hier in Deutschland. Das Siegel steht für hochwertige Lebensmittel aus Frankreich und ist auf Veranlassung französischer Produzenten geschaffen worden, die mehr Wert auf traditionelle und naturnahe Landwirtschaft legen. Im Falle des Mehls gibt es insgesamt nur drei Bäckereien die mit diesem Premium-Produkt arbeiten. Beim Label Rouge Mehl wird nur selektiver Weizen vermahlen, der besonders aromatisch ist. Qualität die sich somit auch im Produkt niederschlägt, denn die Krume der Brote ist leicht cremefarbend, gelblich und besonders knusprig. Ein wirklich französisches Baguette im Vergleich zu einem Baguette französischer und damit konventioneller Backart. Aber auch die lange Teigführung macht Baguette und Co. so einzigartig im épi und unnachahmlich im Geschmack. Herkömmliche Verfahren benötigen vom Mischen des Teiges bis hin zum fertigem Produkt gerade mal 2-3 Stunden. Im Épi lässt man sich mindestens 9 Stunden Zeit. Außerdem werden alle Baguettes, Pain und die großen runden Laibe sowie alle Kleingebäcke von Hand gefertigt, d.h. hier kommen keine Maschinen zum Einsatz und wer schon einmal selbst einen Teig geknetet hat, weiß wie viel Arbeit und Kraft in so einem Laib steckt. So kann man das Resultat in den Geschäften vor Ort noch einmal mehr wertschätzen und genießen.

Im Gespräch mit Heinz-Peter Otten wird die Leidenschaft für das französische Premium-Konzept deutlich, welches seit 2008 besteht und von seiner Frau und ihm ins Leben gerufen wurde. Otten als gelernter Bäckermeister, weiß einfach wovon er spricht, auch wenn er selbst nicht mehr in der Backstube steht, kümmert er sich neben allen betriebswirtschaftlichen Belangen des épi auch um die Rezepturen und ist somit an der Entwicklung der Entstehungsprozesse aller Produkte beteiligt. Für ihn ist es wichtig, mit Menschen zu arbeiten, die ihren Beruf mit der gleichen Selbstverständlichkeit, aber auch Passion, ausüben wie er. Kompromisse sind keine Option, der Geschmack der Endprodukte steht für ihn im Vordergrund. Darum arbeitet er auch für die Pâtisserie und die Viennoiserie mit Experten auf diesem Gebiet zusammen. Diese dürfen zwar die Produkte für das épi herstellen, aber nur unter höchsten Qualitätsstandards. „Den Anspruch unserer Kunden übertrifft nur unser eigener“, so Heinz-Peter Otten.

Die Kunden des épi sind eine Top-Qualität gewohnt, die sie bei jedem Produkt vorfinden. Und kostet man die kleinen Kunstwerke, hat man genau dieses Gefühl und die Lebensart auf der Zunge aber auch am Gaumen. Beim Biss in ein noch warmes Marzipan-Croissant ist nicht der Zucker vordergründig, sondern der pure Mandelgeschmack. Dies mag daran liegen, dass die Mittelmeer-Mandeln vielleicht klein und weniger hübsch im Vergleich zum Pendant aus Kaliforniern sind, jedoch macht das Aroma der Nüsse das Croissant zu einem ganz besonderen Genuss.

Jede Filiale verfügt über einen eigenen Ofen und so können sich die Kunden regelmäßig auf frischegebackene Brote freuen.

Die Butter für die Croissants stammt aus der französischen Region Poitou-Charentes, hier achtet man nach der Pasteurisierung auf eine biologische Reifezeit von mindestens 12 Stunden, außerdem sind keine Farb- und Konservierungsstoffe in diesem so beliebten französischen Klassiker enthalten.

Auch weitere Produkte für die Boulangerie wie zum Beispiel die Salami aus Lyon, der gekochte Schinken aus der Bretagne oder die Konfitüren sowie das Olivenöl aus dem Massif des Alpilles werden aus Frankreich importiert, eben ganz authentisch und für die französischen Rezepturen perfekt.

Normalerweise wird in den acht Filialen natürlich auch ein Gastrokonzept mit warmen Speisen wie Suppen, Quiches oder belegten Baguettes angeboten. Die Kunden schätzen es in den liebevoll eingerichteten Filialen zu verweilen und zu genießen. Wenn man hier zum Beispiel einen Café au Lait bestellt, erhält man nicht wie anderswo ein Stück Schokolade, oder ein Amarettini dazu, nein ganz echt und besonders wird der Genuss des von Hand trommelgerösteteten Bio-Kaffees erst durch die Zugabe der kleinen Chouquettes. Ein französischer Windbeutel, dieser ist wesentlich kleiner und weicher als wir ihn kennen, der dank seines luftigen Teiges auf der Zunge zergeht. Feinster Hagelzucker gibt ihm seine angenehme Süße. Einfach unwiderstehlich und perfekt zum Kaffee-Genuss!

Aber auch andere Handelswaren wie Limonaden, Fleur de Sale, Tapenaden, eine kleine Auswahl an Weinen und Champagner komplettieren das umfangreiche Angebot.

Aktuell können die Kunden des Épi das Sortiment leider nur zu Hause oder unterwegs genießen, aber sobald es wieder möglich ist, möchte ich allen Frankreich- und Genussfans einen Besuch im Épi unbedingt ans Herz legen. Sie finden vier der Filialen in Köln, Bonn, Bad Godesberg, Sankt Augustin oder am Düsseldorfer Flughafen.

www.epi-boulangerie.de

Creator

Tanja Farwick
Tanja Farwick

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